27.09.2008 / Kapital & Arbeit / Seite 9

Hapag-Lloyd soll in Hamburg bleiben

Hamburg. Ein Hamburger Konsortium hat ein verbindliches Angebot für die zum Verkauf stehende Reederei-Tochter des TUI-Konzerns, Hapag-Lloyd, abgegeben. Dies gab die unter dem Namen »Albert Ballin« auftretende Investorengruppe am Freitag in der Hansestadt bekannt. Das Bieterkonsortium besteht nach eigenen Angaben aus Hamburger Unternehmen. So wurde am Freitag die Hanse MerkurVersicherungsgruppe als weiteres Mitglied des Zusammenschlusses genannt. Bestätigt wurde auch, daß die HSH Nordbank und die Signal Iduna Gruppe mit von der Partie sind. Initiatoren der Gruppierung sind neben dem Speditionsunternehmer Klaus-Michael Kühne die HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH für die Freie und Hansestadt Hamburg und die Bankengruppe M.M.Warburg. Sie wollen Hapag-Lloyd als eigenständige Reederei mit Sitz in Hamburg erhalten und deren wirtschaftlichen Erfolg fortsetzen.

Voraussichtlich einziger Konkurrent der Hamburger ist die Reederei Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur, eine Tochter des dortigen Staatsfonds Temasek. Sie gilt als sehr finanzstark. Der TUI-Konzern, der auf Druck zweier Großaktionäre aus Norwegen und Rußland die Reederei verkaufen muß, wird nach Angaben aus Branchenkreisen offenbar Mitte Oktober über den Verkauf entscheiden. Hapag-Lloyd ist die größte deutsche Containerschiff-Reederei und zählt zu den zehn wichtigsten Konzernen der Branche weltweit. (ddp/jW)
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