22.09.2008 / Kapital & Arbeit / Seite 9

AUB-Chef Schelsky beriet 40 Firmen

Hamburg. Die unternehmerfreundliche »Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger« (AUB) war unter ihrem Chef Wilhelm Schelsky offenbar nicht nur bei Siemens im Auftrag der Geschäftsführung aktiv. Wie der Spiegel am Samstag vorab meldete, geht dies aus den Ermittlungsunterlagen für den am Mittwoch in Nürnberg beginnenden Prozeß gegen den Chef der vom Siemens-Konzern finanzierten »Gewerkschaft« hervor. In den Ermittlungsakten der Nürnberger Sonderkommission »Amigo« seien dubiose Kontakte zu den Spitzen von fast 40 Firmen dokumentiert, darunter der Handelskonzern Metro, die Metro-Tochter Saturn, der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich und – in weitaus größerem Ausmaß als bisher bekannt – der Discounter Aldi Nord. Darüber hinaus seien die Fahnder auch auf Dokumente gestoßen, die den Verdacht nahelegten, daß Siemens in den 80er und 90er Jahren auch einen Vertreter der IG Metall im Aufsichtsrat mit Sonderzahlungen gefügig gemacht hat.

(ddp/jW)
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