16.08.2008 / Inland / Seite 4

Datendieb stellt sich der Polizei

Mönchengladbach. Im Skandal um die Weitergabe von Bankdaten Tausender Verbraucher hat sich der mutmaßliche Datendieb in Hannover der Polizei gestellt. Der Mann sei dort bereits vernommen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach am Freitag, ohne weitere Details zu nennen. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung (Freitagausgabe) soll der Mann als Telefonwerber vor zwei Jahren Daten für die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) gesammelt haben. Diese habe er auf eine CD gebrannt. »Es waren bis zu 2,5 Millionen Datensätze – ich habe sie dreimal verkauft«, wurde er in dem Bericht zitiert. Der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein war vor einigen Tagen anonym auf eine CD mit mehr als 17000 Datensätzen von Verbrauchern zugespielt worden. Das Landesdatenschutzzentrum in Kiel erstattete daraufhin Strafanzeige gegen eine Firma aus Viersen, die nach Angaben der Behörde diese Daten unter anderem an Callcenter weiterverkauft haben soll.(AP/jW)
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