09.08.2008 / Inland / Seite 1

Praxisärzte drohen mit Streik

Berlin. Im Streit über höhere Honorare drohen die niedergelassenen Ärzte mit Streiks. Solche Proteste seien nicht auszuschließen, erklärte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Freitag. Zuvor war eine Verhandlungsrunde mit den Krankenkassen geplatzt. Ärzte und Kassen streiten seit Monaten über höhere Honorare. Diese fordern 4,5 Milliarden Euro oder rund 20 Prozent mehr. Die Politik hat eine Erhöhung um 2,5 Milliarden Euro zugesagt. Wieviel die Kassen bereit sind zu zahlen, blieb am Freitag unklar. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung erklärte, es gebe einen Schlichtervorschlag im Umfang von zwei Milliarden Euro, über den die Kassen verhandeln wollten. Die KBV bezifferte das Angebot jedoch nur auf 1,4 Milliarden Euro. Einigen sich die Partner nicht, könnte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) eingreifen und die Honorare festlegen.

(AP/jW)
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