29.07.2008 / Inland / Seite 4

Verband warnt vor Energiepreisschub

Hamburg. Nach dem Deutschen Gewerkschaftsbund hat auch der Paritätische Wohlfahrtsverband vor drastischen Folgen der steigenden Energiepreise gewarnt. Zahlreiche Menschen wüßten nicht, wie sie ihre ­Energierechnungen im kommenden Winter bezahlen sollten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, am Montag dem Sender NDR info. Besonders betroffen seien Erwerbstätige, die mit ihrem Einkommen nur knapp über dem Hartz-IV-Regelsatz lägen. Deshalb werde die Zahl derjenigen steigen, die Hartz IV zur Aufstockung ihres Einkommens bräuchten, weil sie nicht mehr aus eigener Kraft über die Runden kämen. Zudem gälten rund 18 Prozent der Bundesbürger als einkommensarm. Schneider forderte, neben Maßnahmen zum Energiesparen müsse die Bundesregierung mit einer Änderung des Wohngeldgesetzes gegensteuern, »damit hier nicht neben der Einkommensschere auch noch eine Energieschere in der Gesellschaft Platz greift«. Zudem müsse der Staat einen echten Wettbewerb unter den Energieversorgern durchsetzen, damit diese »nicht jeden beliebigen Preis erzielen können«.

(AP/jW)
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