16.04.2008 / Ausland / Seite 6

Simbabwe: Generalstreik wenig beachtet

Harare. Ein von der Opposition ausgerufener Generalstreik ist am Dienstag in Simbabwe kaum beachtet worden. Die meisten Geschäfte in der Hauptstadt Harare öffneten normal, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) sprach dennoch von einem Erfolg. Die MDC hatte zu dem Streik aufgerufen, nachdem das Oberste Gericht den Antrag der Opposition auf sofortige Veröffentlichung des Ergebnisses der Präsidentenwahl vom 29. März ablehnte.

In den Supermärkten und Banken bildeten sich lange Schlangen von Kunden, die sich mit Lebensmitteln und Geld versorgen wollten. Einige Geschäfte öffneten verspätet. In Bulawayo, einer Stadt mit einer starken Vertretung der Opposition, waren ebenfalls die meisten Läden offen. Ein MDC-Sprecher erklärte dennoch, der Streik sei befriedigend verlaufen und »weitgehend« befolgt worden. Viele Einwohner der Hauptstadt wußten offenbar gar nichts von dem Generalstreik. Der Versicherungsmakler Malvern Konde sagte AFP, der Streik sei zwischen der Opposition und den Gewerkschaften schlecht abgesprochen gewesen. (AFP/jW)
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