14.02.2008 / Feuilleton / Seite 12

Teure »Esra«

Der Schriftsteller Maxim Biller und sein Verlag Kiepenheuer & Witsch müssen wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten im Roman »Esra« 50000 Euro an die Exfreundin des Autors zahlen. Das entschied das Landgericht München am Mittwoch. Die Klägerin hatte Biller vorgeworfen, eine Romanfigur nach ihrem Vorbild gestaltet und im Text nur unzureichend verfremdet zu haben. Das Buch war 2003 in den Handel gekommen, wurde aber unmittelbar nach seinem Erscheinen verboten. Es handelt von der schwierigen Liebesbeziehung zwischen Esra und dem Ich-Erzähler, wobei auch Einzelheiten des Sexuallebens geschildert werden. Der Beziehung im Weg steht insbesondere Esras Mutter Lale. »Unabhängig von der Frage der Wahrheit der Schilderungen sind weder das Intimleben noch das Mutter-Kind-Verhältnis legitime Gegenstände öffentlicher Erörterung«, begründete das Gericht seine Entscheidung. (ddp/jW)
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