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Aus: Ausgabe vom 28.01.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Daten und Fakten: Schadstoffausstoß in Lubmin

Wenn man eine jährliche Vollastzeit von 7500 Stunden annimmt und von den gesetzlichen Grenzwerten ausgeht, die der Konzern DONG in Lubmin offensichtlich voll ausschöpfen möchte, dann ergibt sich folgender jährlicher Schadstoffausstoß:

– Stickoxide (NOx): 6420 Tonnen, Stickstoffdioxid (NO2): 6420 Tonnen. Sie tragen zur Überdüngung der Ostsee bei und im Sommer zum Entstehen von bodennahem Ozon, das erstens giftig ist und zweitens als Treibhausgas wirkt.

– Schwefeldioxid (SO2): 6420 Tonnen. Durch sauren Regen einer der Hauptverursacher der Waldschäden (Waldsterben).

– Feinstäube: 642 Tonnen. Feine Partikel können tief in die Lunge eindringen und dort Krebs auslösen. Der Rußanteil im Feinstaub, der bis in die Arktis vordringt, lagert sich dort auf Schnee und Eis ab und trägt damit meßbar zur globalen Erwärmung bei, weil die Reflexivität der weißen Oberflächen vermindert wird.

– Quecksilber (Hg): 0,963 Tonnen, Cadmium (Cd): 1,123 Tonnen, Arsen (As): 0,802 Tonnen, Blei (Pb): 4,815 Tonnen. Alles giftige Elemente, die sich in der Nahrungskette anreichern.

Hinzu kommt noch das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) von dem die beiden Blöcke etwa zehn Millionen Tonnen im Jahr ausstoßen würden.

Lubminer Kohlegegner im Internet:

kein-kohlekraftwerk-lubmin.de

lubminer-heide.de/



Weitere Kraftwerke in der Planung

Lubmin ist nur eines von mindestens 24 Kohlekraftwerken, die derzeit in Deutschland in der Planung sind. Bei einigen wurde bereits mit dem Bau begonnen, mehrere wie Quierschied und Ensdorf im Saarland oder wie das Bremer Kraftwerk konnten durch öffentlichen Druck verhindert werden. Fast überall regt sich an den Standorten erheblicher Protest.

Ein Überblick findet sich im Internet unter quecksilber.wordpress.com/kohle(wop)

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