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18.07.2025, 18:56:27 / Kapital & Arbeit

DR Kongo: US-Bergbaukonzern sichert sich Lithiumausbeutung

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Lithium in unterschiedlichen Qualitäten am Stand eines Bergbauunternehmens auf der China International Supply Chain Expo in Beijing (16.7.2025)

Kinshasa. Das von den US-Milliardären Jeff Bezos und Bill Gates unterstützte Bergbauunternehmen Kobold Metals steigt in die Lithiumausbeutung in der Demokratischen Republik (DR) Kongo ein. Man habe ein Abkommen mit der Regierung in Kinshasa unterzeichnet, das den Erwerb der Lithiumlagerstätte Manono und eine groß angelegte Mineralexploration vorsieht, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Manono im Norden des Landes gilt als eines der größten Lithiumvorkommen der Welt. Das Metall ist entscheidend für den Bau von Batterien, etwa in der E-Mobilität.

Das australische Unternehmen AVZ Minerals befindet sich in einem langwierigen Rechtsstreit mit der kongolesischen Regierung über Schürfrechte. Die Vereinbarung mit Kobold macht das in Kalifornien ansässige Unternehmen zum bevorzugten Partner Kinshasas bei der Beilegung der festgefahrenen Situation und der Erschließung der Ressource. Präsident Félix Tshisekedi bestätigte die Vereinbarung in einem Onlineposting. AVZ war gegenüber Reuters für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Konzern war ursprünglich im Besitz der Genehmigung für die Erschließung des Manono-Projekts, doch im Jahr 2023 widerrief das kongolesische Bergbauministerium diese Genehmigung mit der Begründung, das Projekt sei nicht schnell genug vorangekommen. AVZ rief daraufhin den Internationalen Schiedsgerichtshof der Internationalen Handelskammer und das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten an.

Kobold muss bis zum 31. Juli Explorationslizenzen für eine Fläche von mehr als 1.600 Quadratkilometern beantragen, während die zentralafrikanische Nation bis zum gleichen Termin einen Beauftragten ernennen wird, um den Erwerb von Manono zu erleichtern.

Die Vereinbarung kommt zustande, nachdem Präsident Donald Trump im Juni ein Abkommen zur Beendigung der Kämpfe im mineralienreichen Ostkongo im Gegenzug für westliche Investitionen vermittelt hatte. (Reuters/jW)

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