Lula wirbt auf Südamerika-Gipfel um Einheit
Brasília. Bei einem Gipfeltreffen der südamerikanischen Staats- und Regierungschefs hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva für stärkere Zusammenarbeit geworben. »Ich bin fest davon überzeugt, dass wir unser Engagement für die südamerikanische Integration neu beleben müssen«, sagte Lula zur Eröffnung am Dienstag in Brasília. »Wir haben zugelassen, dass Ideologien uns spalten und die Integrationsbemühungen bremsen. Wir haben die Kanäle des Dialogs und die Mechanismen der Zusammenarbeit aufgegeben und damit haben wir alle verloren.»
Lulas rechter Vorgänger Jair Bolsonaro hatte das Land außenpolitisch weitgehend isoliert. Lula unternahm eine Reihe von Auslandsreisen, fuhr zum G7-Gipfel in Japan und brachte sich als Vermittler im Ukraine-Krieg ins Spiel. In Südamerika will er die Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) wiederbeleben, die wegen ideologischer Differenzen erheblich an Bedeutung verlor.
Lula sprach auch über die wirtschaftlichen Konsequenzen des Krieges in der Ukraine. »Wir alle leiden unter den Folgen des Krieges. Der Ukraine-Konflikt destabilisiert den Energie- und Düngemittelmarkt und führt zu schwankenden Lebensmittelpreisen, was unsere Lebensbedingungen verschlechtert«, sagte er. »Die globalen Versorgungsketten sind davon betroffen. Sie haben unsere Mängel in der Infrastruktur und unsere Verletzlichkeit offen gelegt.«
(dpa/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Erdogan klar begünstigt
vom 31.05.2023 -
Kongress infiltriert
vom 31.05.2023 -
Gegen den rechten Trend
vom 31.05.2023 -
Land im Krisenmodus
vom 31.05.2023 -
Zeitdruck in Spanien
vom 31.05.2023 -
»Die EU hat den Gerichtshof immer wieder ignoriert«
vom 31.05.2023