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Online Extra
03.02.2023, 19:30:59 / Ausland

USA bleiben bei Spionagevorwürfen gegen China

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Washington. Im Streit über einen großen chinesischen Ballon im US-amerikanischen Luftraum bleibt die US-Regierung bei ihren Spionagevorwürfen gegen Beijing. »Wir wissen, dass es ein Überwachungsballon ist«, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Freitag in Washington. Er könne keine Angaben zu Details machen, betonte Ryder, machte aber klar, dass das Pentagon nach wie vor zu seiner Einschätzung des Vorfalls stehe. Der Ballon sei auch sehr wohl manövrierfähig. Man gehe davon aus, dass er sich noch mehrere Tage über dem Territorium der USA befinden werde.

Das Pentagon hatte am Donnerstag abend die Sichtung des chinesischen Ballons über dem Nordwesten der USA publik gemacht und Beijing vorgeworfen, dieser diene Spionagezwecken. Die chinesische Regierung wies das zurück und erklärte, es handele sich um einen Wetterballon, der durch starke Westwinde »weit von seinem geplanten Kurs abgekommen« sei. »China bedauert den unerwarteten Eintritt in den Luftraum der USA durch höhere Gewalt«, verlautete dpa zufolge aus Beijing.

Ryder sagte, der Ballon befinde sich derzeit in einer Höhe von mehr als 18 Kilometern und damit weit oberhalb der Reichweite des zivilen Flugverkehrs. Er bewege sich in östliche Richtung und fliege momentan über dem Zentrum der Vereinigten Staaten. Nähere Angaben könne er nicht machen. Auf die Nachfrage, ob die Bevölkerung nicht ein Anrecht auf konkretere Information zum Standort des Flugobjekts habe, sagte Ryder, die Menschen könnten in den Himmel schauen und den Ballon selbst sehen. Das deute dpa zufolge auf eine erhebliche Größe des Ballons hin. Die USA hätten überlegt, ihn abzuschießen, aber wegen möglicher Gefahren durch Trümmerteile davon abgesehen. (dpa/jW)

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