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Online Extra
17.01.2023, 19:15:53 / Ausland

Süd-/Mittelamerika: Zahl an Migranten fast verdoppelt

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Panama-Stadt. Rund 250.000 Migranten haben im vergangenen Jahr den gefährlichen Weg durch den Darién-Dschungel zwischen Panama und Kolumbien in Richtung USA gewagt. Nach Angaben der panamaischen Migrationsbehörde vom Dienstag verdoppelte sich damit fast die Zahl im Vergleich zum Jahr davor, als knapp 134.000 Migranten den Dschungel durchquerten.

Der Darién-Dschungel liegt an der Grenze des südamerikanischen Kolumbien zum mittelamerikanischen Panama. Weil das Gebiet dort kaum zu erschließen ist, weist das panamerikanische Autobahnsystem an dieser Stelle bis heute eine größere Lücke auf. Die Durchquerung des unwegsamen Dschungels ist für Menschen sehr riskant, das Rote Kreuz spricht von einer der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt.

Die Rekordzahl von 2022 war laut panamaischer Migrationsbehörde hauptsächlich auf den starken Zustrom venezolanischer Migranten zurückzuführen. Aufgrund der durch US-Sanktionen verschärften Situation dort, haben sich der Statistik zufolge mehr als 150. 000 Venezolaner den Weg durch den Darién auf sich genommen. Weit dahinter lagen Migranten aus Ecuador (29.000) und Haiti (22.000).

Von Panama sind es dann noch Tausende Kilometer bis zur US-mexikanischen Grenze, die für Viele das Ziel ist. Die US-Grenzbehörde zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 mehr als zwei Millionen Versuche von Menschen, in die USA zu gelangen. US-Präsident Joseph Biden stellte aufgrund der hohen Zahlen Anfang Januar neue Regelungen vor, um die »illegale« Migration einzudämmen. Bis zu 30.000 Menschen aus Kuba, Nicaragua, Haiti und Venezuela sollen monatlich die Möglichkeit bekommen, legal in die USA zu kommen – allerdings nur, wenn sie strenge Voraussetzungen erfüllen. Im Gegenzug wollen die USA jeden Monat 30.000 Migranten aus diesen Ländern, die »illegal« eingereist sind, zurück nach Mexiko schicken. (dpa/jW)

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