Kurzfristig avisierte Kriegsübung
Von Knut Mellenthin
Die Luftwaffen Israels (IAF) und der USA haben am Dienstag eine gemeinsame Militärübung begonnen, die bis Donnerstag dauern soll. Schauplatz ist der Luftraum über Israel und dem östlichen Mittelmeer. Ein Schwerpunkt des Programms sind Langstreckenflüge mit Auftanken in der Luft. Es sollen »verschiedene Szenarien angesichts der regionalen Bedrohungen simuliert werden«, heißt es in der offiziellen Stellungnahme der israelischen Streitkräfte (IDF). Die Medien des Landes erlegten sich keine Zurückhaltung auf und meldeten explizit, dass »Angriffe auf den Iran und dessen regionale Terrorhilfskräfte« geprobt werden sollen, wie The Times of Israel am Dienstag berichtete.
IDF-Generalstabschef Aviv Kochavi hatte die erst am Dienstag angekündigte Militärübung den Medienberichten zufolge bei seinem Besuch in Washington während der vorigen Woche kurzfristig vereinbart. Mit fünf Tagen Dauer – von Sonntag bis Donnerstag – war es eine außergewöhnlich intensive Visite. Kochavi traf dabei unter anderem mit seinem Amtskollegen Mark Milley, dem Nationalen Sicherheitsberater des Präsidenten, Jacob Sullivan, CIA-Direktor William Burns und dem Chef des für den Nahen Osten zuständigen Kommandos Mitte (Centcom) der US-Streitkräfte, Michael Kurilla, zusammen.
Nach seiner Rückkehr erklärte Kochavi am Donnerstag laut Presseinformationen der IDF, die »gemeinsame Aktivität« zwischen Israel und dem Centcom solle in naher Zukunft erheblich ausgeweitet werden, um »unsere Fähigkeiten angesichts der Herausforderungen in der Region zu verbessern«. Gleichzeitig würden die israelischen Streitkräfte »in beschleunigtem Tempo fortfahren, gegen das Sich-Festsetzen des iranischen Regimes in der Regierung vorzugehen«. Während der Diskussionen in Washington habe Übereinstimmung geherrscht, »dass wir uns an einem kritischen Zeitpunkt befinden, der die Beschleunigung der Operationspläne und der Zusammenarbeit gegen den Iran und seine terroristischen Hilfskräfte erfordert«.
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