Linke-Vorsitzende distanzieren sich von Wagenknecht-Rede
Berlin. Die Kovorsitzenden der Partei Die Linke, Janine Wissler und Martin Schirdewan, haben sich offiziell von einer Rede der prominenten Linke-Abgeordneten Sahra Wagenknecht im Bundestag distanziert. Damit übten sie auch Kritik am Fraktionsvorstand, der Wagenknecht für die Debatte über die Wirtschafts- und Energiepolitik am Donnerstag aufgestellt hatte.
»Abgeordnete, die für die Fraktion reden, müssen aus unserer Sicht die beschlossenen Positionen der Linken vertreten«, sagten Wissler und Schirdewan am Freitag der Tageszeitung ND. Wenn Wagenknecht das nicht guten Gewissens tun könne, dann sollte jemand anderes reden, meinten die Parteivorsitzenden.
Wagenknecht hatte in ihrer Rede zwar den russischen Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich als »Verbrechen« bezeichnet, doch zugleich erklärt, die hohen Energiepreise seien das »Ergebnis von Politik«. Der Bundesregierung warf die Linke-Politikerin mit Blick auf Russland vor, »einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen«. Sie forderte ein Ende der Wirtschaftssanktionen gegen Russland und Verhandlungen zur Lieferung von russischer Energie nach Deutschland. Das entspreche in Teilen nicht den beschlossenen Positionen der Partei und sorge für Unmut, erklärten Wissler und Schirdewan. So waren vor allem in sozialen Netzwerken Rufe von Linke-Politikern sowie aus dem Jugendverband Linksjugend nach einem Ausschluss Wagenknechts aus der Fraktion oder auch der Partei lautgeworden. (dpa/jW)
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