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16.08.2022, 19:40:38 / Ausland

Polens Regierung: Keine toxischen Stoffe im Wasser der Oder

Feuerwehrleute der Staatlichen Feuerwehr bauen einen weiteren fl
Feuerwehrleute der Staatlichen Feuerwehr bauen einen weiteren flexiblen Damm an der Oder, der tote Fische auffangen soll (Gryfino/Polen, 16.8.2022)

Warschau. In den untersuchten Wasserproben aus der Oder sind nach Angaben von Polens Regierung bislang keine toxischen Substanzen entdeckt worden, die das Fischsterben verursacht haben. In den Proben toter Fische seien zudem keine Hinweise auf Pestizide gefunden worden, sagte Umweltministerin Anna Moskwa am Dienstag in Warschau.

Die Ministerin sagte weiter, bei den Untersuchungen zu den Ursachen des Massenfischsterbens würden derzeit drei Hypothesen in Betracht gezogen. Die erste Hypothese ist das mögliche Eindringen eines giftigen Stoffes ins Wasser, entweder beim Produktionsprozess in einem an der Oder ansässigen Industriebetrieb oder durch eine illegale Einleitung in den Fluss. Die zweite Hypothese besagt, dass die Ursachen natürlicher Natur waren: hohe Temperaturen, niedrige Wasserstände und erhöhte Schadstoffkonzentrationen. Die Umweltbehörde untersuche alle Umstände, die den hohen Salzgehalt und die hohe Wassertemperatur erklären könnten, so Moskwa. Die dritte Option, die untersucht werde, sei die Einleitung einer großen Menge chlorhaltigen Brauchwassers in die Oder. Chlor könne möglicherweise eine Verschmutzung der Bodensedimente auslösen, sagte die Ministerin.

Bei dem verheerenden Fischsterben in der Oder sind auf polnischer Seite schon hundert Tonnen toter Tiere aus dem Fluss geholt worden. »Wir haben nie zuvor einen Einsatz dieser Größenordnung in einem Fluss gehabt«, sagte am Dienstag eine Feuerwehr-Sprecherin. (dpa/jW)

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