Lucia Pradella: »Solidarität für die Einheit der Arbeiterklasse«
Von Simon ZeiseLucia Pradella referierte am Samstag auf der XXVII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz über die Beziehung zwischen Imperialismus und Arbeitsausbeutung. Sie hob hervor, dass trotz des Gesundheitsnotstands in der Coronapandemie die USA, Großbritannien und die EU ihre Militärausgaben weiter erhöht haben. Der sogenannte Krieg gegen den Terror habe mittlerweile weltweit fast 60 Millionen Menschen vertrieben. Die EU-Agentur für die Grenz- und Küstenwache, Frontex, überwache mit Drohnen das Mittelmeer.
Die Kapitalakkumulation bringe weltweit einen Überschuss von Arbeitskräften in Form einer Reservearmee hervor. Diese übe Druck auf die Beschäftigten aus und ermögliche dem Kapital eine höhere Ausbeutungsrate sowohl auf nationaler als auch globaler Ebene. Der NATO-Angriff auf Libyen 2011 habe ein Zwangssystem etabliert: Einwanderer aus Afrika würden in der EU gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten. Die NATO-Intervention habe u.a. darauf abgezielt, Libyens Ressourcen – vor allem den Ölreichtum des Landes – anzueignen und Chinas Einfluss in Nordafrika zu begrenzen. Die fortschreitende Militarisierung des Mittelmeers durch die EU ziele nicht darauf ab, Migranten an der Einreise zu hindern, sondern auf die verschärfte Ausbeutung der Migranten als Arbeitskräfte.
Pradella warnte vor den Fehlern der großen etablierten Gewerkschaften: Migranten als Konkurrenz für die »nationale« Arbeiterklasse zu betrachten, schwäche die Kampfkraft der Arbeiterbewegung. Und sie stellte klar: »Die einzige Möglichkeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist es, die Einheit der Arbeiterklasse auf Basis von Antirassismus und Antiimperialismus zu entwickeln. Nur durch Solidarität können wir diesen Kampf gewinnen.«
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jW-Thema (Ausgabe 7. Januar) von Lucia Pradella und Rossana Cillo »Der Reservearmeemechanismus«
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