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02.12.2021, 18:21:19 / Inland

Sachsen: Corona-Kontaktverfolgung teils ausgesetzt

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Dresden. Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen haben viele Gesundheitsämter in Sachsen inzwischen die aktive Kontaktverfolgung von Infizierten eingestellt. Menschen mit einem positiven Corona-Testergebnis müssen vielerorts ihr Umfeld selbst informieren. Das habe laut einem Bericht vom Donnerstag eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa in einigen Städten und Landkreisen ergeben.

»Angesichts der immensen Fallzahlen« sei der individuelle Kontakt mit Betroffenen »nicht mehr leistbar«, sagte Frank Bauer, Leiter des Gesundheitsamts in Dresden. Daher sei das Verfahren seit dem 1. Dezember umgestellt. Seitdem werden Infizierte nicht mehr angerufen, sondern erhielten eine schriftliche Information. Ähnlich lautet auch die Antwort aus dem Erzgebirgskreis. Wer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, soll sich dort »eigenverantwortlich« in die Quarantäne begeben.

In Chemnitz müssen Infizierte seit zwei Wochen selbstständig ihre Kontaktpersonen informieren. Im Landkreis Görlitz sei die Nachverfolgung zunächst auf »vulnerable Gruppen« beschränkt, wie eine Sprecherin erklärte. Auch das Gesundheitsamt in Leipzig kümmere sich primär um »Kranke, Abwehrgeschwächte, Schulen, Kitas«. Infizierte werden den Angaben nach dort per E-Mail informiert.

Wie hoch der Anteil derjenigen Menschen ist, die gegen die Quarantäne verstoßen, ist in den Landkreisen unterschiedlich. In Leipzig liegt der Anteil laut einer Sprecherin bei rund drei Prozent. Aus Dresden heißt es, dass im November 1.340 Quarantänekontrollen durchgeführt worden seien. Nur in zwei Fällen seien Verstöße festgestellt und angezeigt worden. Im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge treffe man etwa 15 bis 20 Prozent der Menschen in Quarantäne nicht an, wie das Landratsamt mitteilte. (dpa/jW)

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