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Aus: Ausgabe vom 23.07.2021, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Netzwerk Cuba

Von Santiago Baez

Exakt 1.130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vermeldete der Trägerkreis des am 23. März 1992 in Bonn durchgeführten ersten Kuba-Kongresses. Ein großer Erfolg für die Vielzahl von Gruppen und Organisationen, die sich in der Vorbereitung engagiert hatten, unter ihnen die Kölner Anti-EG-Gruppe, Cuba Sí, die Freundschaftsgesellschaft BRD–Kuba, die Informationsstelle Lateinamerika, El Rojito aus Hamburg und das Informationsbüro Nicaragua. Manche von ihnen gibt es heute nicht mehr, andere haben sich aus der politischen Solidaritätsbewegung verabschiedet. Möglich machten die Großveranstaltung in der Stadthalle von Bonn-Bad Godesberg zudem mehrere Abgeordnete der damaligen Regenbogenfraktion im Europaparlament.

In der von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verabschiedeten Abschlusserklärung wurden die nächsten Schritte angekündigt: »Auch in der EG und der BRD müssen wir die Solidarität gegen die zunehmenden Angriffe auf Kuba verstärken. Deshalb fordert der Kongress den Trägerkreis auf, in Zusammenarbeit mit den Initiativen der Kuba-Solidarität eine ›Infostelle Cuba‹ aufzubauen, um eine raschere Verbreitung von Informationen aus und über Kuba sowie über die jeweiligen Aktivitäten innerhalb der Kuba-Solidarität zu erreichen.«

Nur ein Jahr später war es soweit, das Netzwerk »Kuba-Informationsbüro« übernahm die Koordination zwischen den diversen, oft lokalen Solidaritätsgruppen, die sich in vielfältiger Weise für die Unterstützung der sozialistischen Inselrepublik engagierten und engagieren. Heute gehören dem Bündnis, das sich inzwischen »Netzwerk Cuba – Informationsbüro e. V.« nennt, 20 Vereinigungen an, von denen die größeren – etwa Cuba Sí und die Freundschaftsgesellschaft BRD–Kuba – in Regionalgruppen unterteilt sind. In der Mitgliederliste finden sich unter anderem die von bayerischen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern gegründete »Soligemeinschaft Granma« oder die »Humanitäre Cuba-Hilfe«, aber auch die Kuba-AG der DKP, die SDAJ oder die SJD – Die Falken, Bezirk Franken.

Wichtigstes Medium des Bündnisses ist seine Homepage www.netzwerk-cuba.de, auf der praktisch täglich aktuelle Nachrichten von der Insel und aus der Solidaritätsbewegung verbreitet werden. Dabei positioniert sich das Netzwerk auch deutlich zu aktuellen Herausforderungen. So reagierte es auf die jüngsten Ausschreitungen in Kuba am 14. Juli mit einem Aufruf, die Arbeit zu verstärken: »Die deutsche Solidaritätsbewegung mit dem sozialistischen Kuba verurteilt diese durchsichtigen und skandalösen Versuche zur Destabilisierung der Insel auf das schärfste! Wir fordern zur Unterstützung des kubanischen Volks und seiner Regierung auf, sowohl politisch durch Information und Stellungnahme als auch finanziell! Sofort!«

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