Zentralafrikanische Republik: Rebellen erobern Stadt
Bangui. Bewaffnete Rebellen haben in der Zentralafrikanischen Republik laut der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) das südöstlich gelegene Städtchen Bangassou eingenommen. Tausende Bewohner flohen demnach vor den Angreifern über die nahe Grenze in die benachbarte Republik Kongo. MSF habe vor Ort rund ein Dutzend Verwundeter medizinisch versorgt. Die Sicherheitslage verschlechtere sich von Tag zu Tag, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des MSF-Regionalchefs Emmanuel Lampaert. In dem afrikanischen Binnenstaat wurden am 27. Dezember ein neuer Präsident und ein neues Parlament bestimmt. Dabei kam es auch zu Übergriffen bewaffneter Rebellen. Ruanda und Russland schickten jüngst Truppen und Militärberater in das Land. Die Rebellenallianz wird laut der UN-Mission »Minusca« von Expräsident François Bozizé unterstützt und hatte zum Ziel, den Wahlprozess in dem Land mit rund 4,7 Millionen Einwohnern zu stoppen. Bozizés Kandidatur wurde vom Verfassungsgericht zurückgewiesen. Als stärkster Oppositionskandidat trat Exregierungschef Anicet-Georges Dologuélé gegen Amtsinhaber Faustin-Archange Touadéra an, der ein zweites Mandat anstrebt. Die Wahlergebnisse sollen am 19. Januar veröffentlicht werden. Hat keiner der Kandidaten eine Mehrheit von über 50 Prozent erreicht, steht eine zweite Wahlrunde am 14. Februar an. Eine Koalition von zehn Oppositionskandidaten forderte angesichts der von Unsicherheit und Betrug überschatteten Wahl eine Annullierung des Urnengangs. (dpa/jW)
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