Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
07.08.2020, 18:44:59 / Ausland

Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet steigt

Flächen für Agrarindustrie und Nutztierhaltung: Abgeholzter Rege
Flächen für Agrarindustrie und Nutztierhaltung: Abgeholzter Regenwald im Amazonasgebiet in Brasilien

Rio de Janeiro. In den vergangenen zwölf Monaten sind im brasilianischen Amazonasgebiet nach ersten Daten mehr als 9.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden. Das ist eine Steigerung um rund 35 Prozent, wie das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) unter Berufung auf vorläufige Zahlen am Freitag berichtete. Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum von August 2019 bis Juli 2020. Im selben Zeitraum 2018/19 wurden dem INPE zufolge 6.844 Quadratkilometer Regenwald zerstört.

Das INPE wertet Satellitenbilder aus. Mit einer schnellen Erhebung untersucht es die Veränderungen des Waldes in Echtzeit. »Die Abholzung in Brasilien ist ganz klar außer Kontrolle«, zitierte das Portal G1 Márcio Astrini, Exekutivsekretär der brasilianischen Nichtregierungsorganisation »Observatório do Clima«. Er schätzt, dass die Abholzung nach einer weiteren Auswertung in diesem Zeitraum (August 2019 bis Juli 2020) sogar 13.000 Quadratkilometer erreichen könnte. 2019 war das erste Jahr des rechten Jair Bolsonaro als brasilianischer Präsident. Er geriet wegen des Umgangs mit den verheerenden Brände im Amazonasgebiet in die Kritik. Umweltschützer werfen ihm vor, die Brände in Kauf zu nehmen, um neue Flächen für die Landwirtschaft zu erschließen. (dpa/jW)

Mehr aus: Ausland