Auch SPD-Chefin Esken erhielt »NSU 2.0«-Drohmail
Berlin. Nach Anwältinnen, Medienschaffenden und Politikerinnen der Partei Die Linke hat offenbar auch die Kovorsitzende der SPD eine faschistische Drohmail erhalten, die mit »NSU 2.0« unterschrieben war. »Der Inhalt ist so scheußlich, das man's gar nicht beschreiben kann«, sagte Saskia Esken laut Vorabbericht der Deutschen Presseagentur im SWR-Interview der Woche, das am Freitag abend gesendet wird. Sie sei mit Mord bedroht worden und habe die Drohmail zur Anzeige gebracht. Im Normalfall sei da aber leider nichts zu erreichen, weil die Täter nicht zu ermitteln seien. »Ich fühle mich nicht bedroht, aber es macht mir deutlich, dass die Bedrohungslage allgemein steigt. Es macht mich eher unruhig für die Gesellschaft, als für mich«, so Esken.
Die SPD-Chefin hatte im Juni unter anderem vor rassistischen Tendenzen innerhalb der Polizei gewarnt. Andere Empfängerinnen der zum Teil grob sexistischen »NSU 2.0«-Drohmails hatten darin persönliche Daten vorgefunden, die zuvor in hessischen Polizeicomputern abgefragt worden waren. Am Montag war die vorläufige Festnahme eines bayerischen Expolizisten sowie seiner Ehefrau bekanntgegeben worden. Bei dem Paar, das unter Verdacht steht, für einen Teil der Drohmails verantwortlich zu sein, könnte es sich um Trittbrettfahrer gehandelt haben. (dpa/jW)
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