Niedersachsen will Verzeichnis besitzerloser Konten
Hannover. Mit einer Bundesratsinitiative will sich das Land Niedersachsen für ein Verzeichnis besitzerloser Konten einsetzen. Darüber sollen mögliche Erben Auskunft über das Vermögen von verstorbenen Angehörigen erhalten können, wie die Landesregierung am Montag mitteilte. »Es besteht dringender Handlungsbedarf«, sagte Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU). Bei den Kreditinstituten sammele sich Geldvermögen, das den rechtmäßigen Erben vorenthalten bleibe. Schätzungen zufolge liegen bundesweit Milliarden Euro auf verwaisten Konten. Hinterlasse ein Verstorbener keine weiteren Hinweise auf ihm gehörende Online-Konten, so sei es für Erben ungemein schwer, diesen Teil des Nachlasses aufzufinden, so die Landesregierung. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Banken vom Tod eines Kontoinhabers oder einer Kontoinhaberin erfahren sollen. Um die Kapitalertragssteuer abzuführen, kommunizieren die Geldinstitute mit den Behörden. Diese sollen rückmelden, wenn der Kontobesitzer gestorben ist. So könnten die Banken versuchen, Erben für ein besitzerloses Vermögen zu ermitteln. Bleibt dies erfolglos, sollen die relevanten Daten an das Bundesamt für Justiz übermittelt werden, das damit ein öffentlich einsehbares Register im Internet veröffentlichen kann. (dpa/jW)
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