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Online Extra
27.04.2020, 19:51:07 / Ausland

Washington Post: Wohl deutlich mehr Covid-19-Todesfälle in USA

»Wascht Eure Hände«: Eine Frau mit Mundschutz vor einem Schild i
»Wascht Eure Hände«: Eine Frau mit Mundschutz vor einem Schild in St. Louis (24.4.2020)

Washington. Einer neuen Analyse zufolge könnten in den USA Tausende Menschen infolge einer Coronavirusinfektion gestorben sein, die bislang nicht in der offiziellen Statistik gezählt worden waren. Von Anfang März bis einschließlich 4. April gab es in den USA rund 15.400 Todesfälle mehr als im gleichen Zeitraum der Vorjahre, wie die Washington Post am Montag berichtete. In der Zeit waren jedoch offiziell nur 8.128 Covid-19-Todesfälle gemeldet worden.

Die von einem Team der Universität Yale für die Zeitung durchgeführte Analyse lässt jedoch keinen gesicherten Schluss zu, wie viele der rund 7.000 zusätzlichen Todesfälle mit einer Coronainfektion zusammenhingen. Die Daten legten aber nahe, dass die Zahl der Todesopfer »bedeutend höher als bisher berichtet« ist, zitierte die Washington Post den Yale-Epidemiologen Daniel Weinberger. Es sei wichtig, ein kompletteres Bild der wahren Auswirkungen der Pandemie zu bekommen, um der Politik eine solide Entscheidungsgrundlage zu geben, sagte er.

Viele Menschen, die in dem Zeitraum in den USA Zuhause oder in Altersheimen infolge einer Coronavirusinfektion starben, wurden nie auf den Erreger getestet. Sie wurden daher auch nicht in den Berichten der Gesundheitsbehörden gezählt. Die vergleichsweise höhere Todeszahl – Experten sprechen dabei von Übersterblichkeit – kann aber auch durch andere Gründe verursacht sein, zum Beispiel weil kranke Menschen aus Furcht vor dem Virus Krankenhausbesuche vermieden oder aufschoben.

Auch in mehreren Ländern Europas wurde infolge der Coronapandemie eine im Vergleich zu Vorjahren hohe Übersterblichkeit gemeldet. Bis Montag (Ortszeit) hatten sich in den USA der Universität Johns Hopkins zufolge fast eine Million Menschen nachweislich mit dem Erreger infiziert, bislang gab es demnach rund 55.000 Todesfälle. (dpa/jW)

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