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Online Extra
23.04.2020, 19:22:35 / Kapital & Arbeit

Milliardenverluste: Lufthansa setzt auf Staatshilfen

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Frankfurt am Main. Die Lufthansa kann sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Coronakrise retten. Diese Einschätzung veröffentlichte der Dax-Konzern am Donnerstag, nachdem er für das erste Quartal einen operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro vermeldet hatte. Für das laufende zweite Quartal werde ein noch deutlich höheres Minus erwartet, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Es sei momentan nicht absehbar, wann der Flugbetrieb wieder ausgeweitet werden könne.

Aktuell verfüge Lufthansa nach erneuten Kreditaufnahmen insgesamt über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, die allerdings in den »nächsten Wochen« deutlich zurückgehen werden, hieß es weiter. »Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können.«

Im Vorjahr hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen. Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Milliarden Euro in ähnlicher Größenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro.

Lufthansa steckt den Angaben zufolge daher »in intensiven Verhandlungen« mit den Regierungen der Heimatländer der Airline Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um verschiedene Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. (dpa/jW)