Kampf gegen Glutnester in Tschernobyl
Tschernobyl. In der radioaktiv belasteten Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk im ukrainischen Tschernobyl ist die Zahl der Einsatzkräfte im Kampf gegen verbliebene Glutnester noch einmal deutlich erhöht worden. Unterstützt von Hubschraubern seien am Donnerstag mehr als 1.000 Feuerwehrleute im Einsatz, um die schwelenden Brände einzudämmen und Holzreste zu wässern, teilte der Katastrophenschutz in der Hauptstadt Kiew am Donnerstag mit. Der Wind habe im Laufe des Tages die Nester angefacht, dabei sei es zu drei kleineren Brandherden gekommen. Es gebe jedoch keine bedrohliche Situation, hieß es. Angrenzende besiedelte Gebiete seien nicht durch erhöhte Radioaktivität gefährdet. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte hingegen vor radioaktivem Staub, der durch die Brände aufgewirbelt worden sei. Die Flammen sollen Satellitenaufnahmen zufolge auf einer Fläche von 48.700 Hektar gewütet haben. Die Rauchfahne hätte zeitweise eine Länge von 200 und eine Breite von 20 Kilometer gehabt. »Bei Feuern dieses Ausmaßes geht auch 34 Jahre nach dem Reaktorunglück von den kontaminierten Böden eine große gesundheitliche Gefahr aus«, sagte Heinz Smital, Atomphysiker von Greenpeace, einer Mitteilung zufolge. Die ukrainischen Behörden gaben jedoch bislang an, dass von den Bränden nur 11.500 Hektar Fläche betroffen sei. Für die vor rund zwei Wochen ausgebrochenen Feuer wird teilweise Brandstiftung als Ursache vermutet. (dpa/jW)
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