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Online Extra
26.02.2020, 19:14:30 / Ausland

Madrid: Dialogforum zur Beilegung des Katalonienkonflikts eröffnet

Spaniens Premierminister Pedro Sánchez (l.) und der katalanische
Spaniens Premierminister Pedro Sánchez (l.) und der katalanische Regionalpräsident Quim Torra am Mittwoch auf dem Weg zum Treffen im Regierungssitz Palacio de la Moncloa in Madrid

Madrid. In der spanischen Hauptstadt Madrid ist am Mittwoch auf höchster Ebene ein Dialogforum zur Beilegung des Streits um die Unabhängigkeit Kataloniens eröffnet worden. Sprecher der linken Zentralregierung betonten, man könne zwar keine kurzfristigen Ergebnisse erwarten. Nach vielen Jahren ohne jeden Dialog zwischen beiden Seiten wegen der starren Haltung der konservativen Vorgängerregierung sei es aber »immens wichtig«, dass wieder miteinander geredet werde, zitierte das spanische Fernsehen Mitglieder der Zentralregierung in Madrid.

Die erste Gesprächsrunde fand im Regierungssitz Palacio de la Moncloa statt. Der sozialdemokratische Ministerpräsident Pedro Sánchez führte als Gastgeber eine siebenköpfige Gruppe an. Unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen nahmen auf der anderen Seite des Tisches Regionalpräsident Quim Torra und sieben weitere Mitglieder der katalanischen Delegation Platz. Pablo Iglesias, Chef des Linksbündnisses Unidas Podemos, das seit Jahresanfang in Madrid zusammen mit den Sozialdemokraten regiert, fehlte wegen Krankheit.

Sánchez betonte vor dem Treffen, er sei »hoffnungsvoll«. Torra hatte am Mittwoch allerdings betont, man fahre nach Madrid, »um unsere Prinzipien zu verteidigen«. Man bestehe auf dem Recht auf Selbstbestimmung und fordere zudem eine Amnestie für die neun inhaftierten katalanischen Politiker, die im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums vom Oktober 2017 zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt wurden. Madrid lehnt dies vorerst ab. (dpa/jW)

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