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Aus: Ausgabe vom 07.02.2020, Seite 15 / Feminismus

Drastischer Fall mutmaßlicher Notwehr

Islamabad. Bei einer versuchten Vergewaltigung hat eine Frau in Pakistan nach Polizeiangaben einem Mann Penis und Hoden abgeschnitten. Die 25jährige habe ausgesagt, sie sei alleine zu Hause gewesen, als ein Mann in ihr Haus in der zentralpakistanischen Provinz Punjab gestürmt sei. Daraufhin habe sie sich in die Küche geflüchtet. Als er versucht habe, sie zu überwältigen, habe sie ihm mit einem Messer die Genitalien abgeschnitten, zitierte der lokale Polizeibeamte Mohamed Ilyas am Dienstag die Frau. Der mutmaßliche Angreifer befinde sich zur Behandlung in der Stadt Faisalabad in einem Krankenhaus. Der 28jährige werde vernommen, sobald sich sein Zustand verbessert habe, sagte Ilyas weiter. In Pakistan werden Angaben der Menschenrechtskommission zufolge jährlich »Hunderte« Frauen vergewaltigt; die Dunkelziffer könnte aber wesentlich höher liegen. Die Täter würden wegen schwacher Gesetze und komplizierter Strafverfahren nur selten bestraft. Frauen zeigen Vergewaltigungen zudem oft nicht an, um sich in der konservativ geprägten Gesellschaft keinen Verurteilungen oder Beschämungen auszusetzen. Der Frauenrechtlerin Farzana Bari zufolge werden Vergewaltigungsopfer in dem Land immer wieder von der Gesellschaft beschuldigt. (dpa/jW)

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