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29.01.2020, 19:40:31 / Feuilleton

Wegen Nazi-Vergangenheit: Berlinale setzt Alfred-Bauer-Preis aus

Der letzte seiner Art? Regisseurin Nora Fingscheidt mit Silberne
Der letzte seiner Art? Regisseurin Nora Fingscheidt mit Silbernem Bär/Alfred-Bauer-Preis (16.2.2019)

Berlin. Nach einem Zeitungsbericht über die Vergangenheit des früheren Berlinale-Leiters Alfred Bauer will das Filmfestival den nach ihm benannten Preis nicht mehr vergeben. Die Wochenzeitung Die Zeit hatte zuvor berichtet, Bauer sei ein »hochrangiger Funktionär der NS-Filmbürokratie« gewesen. In dem Artikel würden »Quellen zitiert, die die Rolle von Alfred Bauer, dem ersten Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in der nationalsozialistischen Filmpolitik neu beleuchten«, teilten die Internationalen Filmfestspiele am Mittwoch abend mit.

Die Interpretation dieser Quellen lege nahe, dass er bedeutende Positionen während der Nazizeit inne gehabt habe. Dies sei dem Festival bislang nicht bekannt gewesen. »Angesichts dieser neuen Erkenntnisse wird die Berlinale den ›Silberner Bär Alfred Bauer Preis‹ aussetzen«, so eine Berlinale-Sprecherin.

Alfred Bauer hatte die Filmfestspiele in Berlin von 1951 bis 1976 geleitet. Der nach ihm benannte Preis wurde seit 1987 verliehen, zuletzt als eine von mehreren Bären-Auszeichnungen im Wettbewerb. (dpa/jW)

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