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Online Extra
21.01.2020, 20:02:05 / Ausland

2019 mehr als 35.500 Mordopfer in Mexiko

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Fast 100 Tote am Tag: Polizisten am Tatort nach einer Schießerei mit zwei Toten in Mexiko-Stadt (25.9.2019)

Mexiko-Stadt. In Mexiko sind nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr 35.588 Menschen Opfer von Morden geworden. Das sind im Schnitt knapp 100 Morde pro Tag. Das teilte das Amt für öffentliche Sicherheit am Dienstag in seiner Kriminalitätsstatistik für 2019 mit. Darunter sind 1.006 Frauen, die Opfer von sogenannten Femiziden – also wegen ihres Geschlechts umgebracht – wurden. Beide Zahlen stiegen im Vergleich zum Jahr davor. Die Zahlen werden im Laufe des Jahres aktualisiert und dann voraussichtlich noch höher ausfallen. Es handelt sich um die höchste Zahl an Mordopfern, die das Amt je registrierte, seit es im Jahr 1997 begann, die Zahlen zu veröffentlichen. Es waren 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr – der Zuwachs fiel damit deutlich schwächer aus als in den Jahren zuvor. 2018 lag er noch bei 17 Prozent, im Jahr davor bei 28,6 Prozent. Nach endgültigen Zahlen gab es im Jahr 2018 mehr als 36.000 Morde.

Es war die erste Kriminalitätsstatistik für ein volles Jahr in der Amtszeit des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Dieser war im Dezember 2018 mit dem Versprechen angetreten, die endemische Gewaltkriminalität in Mexiko mit einem neuen Ansatz einzudämmen – einer gelockerten Drogenpolitik, der Förderung von Bildung und Arbeitsplätzen und auch mit der Schaffung einer Nationalgarde. In dem mittelamerikanischen 130-Millionen-Einwohner-Land ist die Kriminalität seit vielen Jahren außer Kontrolle. Diese geht zu einem erheblichen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Als vermisst gelten in Mexiko derzeit mehr als 60.000 Menschen. (dpa/jW)

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