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Online Extra
21.01.2020, 18:40:58 / Inland

Fall Lübcke: Erkenntnisse über AfD-Verbindungen von Ernst

Tatort Wolfhagen: Hier wurde Walter Lübcke im Juni 2019 ermordet
Tatort Wolfhagen: Hier wurde Walter Lübcke im Juni 2019 ermordet

Hamburg. Der Hauptverdächtige im Mordfall des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hatte möglicherweise engere Verbindungen zur AfD als bisher bekannt. Nach Recherchen des NDR soll der Neonazi Stephan Ernst die AfD im hessischen Landtagswahlkampf 2018 unterstützt haben, wie der Sender am Dienstag berichtete. So soll Ernst unter anderem Wahlplakate aufgehängt und mehrere Treffen der Partei in Nordhessen besucht haben. Dies hätten AfD-Mitglieder gegenüber der Polizei angegeben, berichtete der NDR. Bisher waren demnach lediglich eine Spende an die Partei sowie die Teilnahme an einer AfD-Demonstration in Chemnitz 2018 bekannt.

Nachdem Mitte Juni vergangenen Jahres bekannt geworden war, dass Ernst für den Mord an Walter Lübcke verantwortlich sein soll, meldete sich der ehemalige Kreisvorsitzende der Kasseler AfD bei der Polizei, heißt es in dem Bericht weiter. Er habe den Beamten geschildert, dass Ernst im Wahlkampf zur Landtagswahl 2018 beim Plakatieren geholfen habe. Ernst sei ihm zuvor nicht bekannt gewesen. Das geht aus Unterlagen hervor, die der NDR nach eigenen Angaben einsehen konnte. Nach Recherchen des NDR haben weitere Zeugen bei der Polizei ausgesagt, sie hätten den Mordverdächtigen bei AfD-Treffen gesehen. (AFP/jW)