Regierung: Mindestens 149 tote Zivilisten bei Protesten im Irak
Bagdad. Bei den Massenprotesten im Irak gegen Korruption und Misswirtschaft Anfang Oktober haben Einsatzkräfte mindestens 149 Zivilisten getötet. Die meisten von ihnen seien durch Schüsse in Kopf oder Brust ums Leben gekommen, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der irakischen Regierung. Zudem seien mehr als 4.200 Zivilisten verletzt worden. Dem von der staatlichen Nachrichtenagentur INA veröffentlichten Bericht zufolge kamen acht Sicherheitskräfte ums Leben, 1.280 weitere wurden demnach verletzt.
Im Irak waren am 1. Oktober in Bagdad und mehreren Provinzen im Süden Tausende auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten gegen Korruption, Misswirtschaft, einen Mangel an Jobs und die schlechte Strom- und Trinkwasserversorgung im Land. Einsatzkräfte gingen mit Tränengas und Schüssen gegen die Demonstranten vor. Auch an einigen folgenden Tagen kam es zu Protesten.
Der Ausschuss der Regierung kommt in dem Bericht zu dem Schluss, dass die Einsatzkräfte mit »übermäßiger Gewalt« gegen die Protestierenden vorgegangen seien. Für kommenden Freitag wurde zu neuen Demonstrationen im Irak aufgerufen. (dpa/jW)
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