Wegen BDS-Unterstützung: Kein Kunstpreis der Stadt Aachen für Raad
Aachen. Die Stadt Aachen will ihren Kunstpreis nicht wie geplant an den libanesisch-amerikanischen Künstler Walid Raad überreichen. Man ziehe sich aus der Verleihung, die traditionell gemeinsam mit dem Kunstfreundeverein des Ludwig Forums sowie der Aachener Wirtschaft vergeben werde, in diesem Jahr zurück, heißt es in einer Mitteilung von Montag.
Als Grund für die Entscheidung nannte Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) eine fehlende Distanzierung Raads von der BDS-Bewegung (Boykott, Deinvestitionen und Sanktionen), die sich für ein Ende der israelischen Besatzungspolitik einsetzt, aber unter anderem vom Landtag Nordrhein-Westfalen als antisemitisch eingestuft wird. »Wir müssen nach entsprechenden Recherchen davon ausgehen, dass der designierte Preisträger Anhänger der BDS-Bewegung ist«, sagte Philipp. Mit dem Preis sollte Raad im Oktober für sein 15 Jahre dauerndes Projekt »The Atlas Group« ausgezeichnet werden, in dem sich der Künstler mit der gewaltsamen Geschichte des Libanon auseinandersetzt.
Im Ruhrgebiet gab es zuletzt einen ähnlichen Fall. Die Stadt Dortmund hatte vergangene Woche bekannt gegeben, ihren Nelly-Sachs-Preis doch nicht an die Autorin Kamila Shamsie zu vergeben. Auch Shamsie setzt sich für die BDS-Bewegung ein. (dpa/jW)
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