Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
26.09.2019, 18:39:00 / Feuilleton
Punk

Alles nicht erlaubt: AfD, CDU und Feine Sahne Fischfilet

Zusammen gegen rechts: Jan »Monchi« Gorkow und die Pyrotechnik
Zusammen gegen rechts: Jan »Monchi« Gorkow und die Pyrotechnik

Berlin. Ein Berliner Konzert der linken Punkband »Feine Sahne Fischfilet« hat Konsequenzen für den Veranstalter. Wegen verschiedener Verstöße bei der Veranstaltung Ende August sei der »Veranstalter für Konzerte auf der Zitadelle Spandau nicht mehr zugelassen«, teilte der Spandauer Bezirksstadtrat Gerhard Hanke (CDU) am Donnerstag mit. Es war die Relativierung einer härteren Gangart. Am Mittwoch hatte der Stadtrat auf Anfrage der AfD-Fraktion im Rathaus noch versichert: »Sie werden diese Gruppe dort nicht mehr sehen, das kann ich Ihnen zusagen«. Nun bezieht sich das Verdikt nur noch auf den Veranstalter Festsaal Kreuzberg. Auf Anfrage der AfD-Fraktion hatte das Bezirksamt die Verstöße aufgelistet. Das Konzert habe mit einer »ausdrücklich nicht genehmigten« politischen Veranstaltung begonnen (die Band stimmte kurz vor der Landtagswahl in Sachsen auf die »Unteilbar«-Demo in Dresden ein), außerdem seien Bengalische Feuer und Rauchwerfer eingesetzt, Bierflaschen und Aufkleber verteilt worden. Alles nicht erlaubt. Tatsächlich hatte Sänger Jan »Monchi« Gorkow die Bierpreise auf der Zitadelle als »Katastrophe« bezeichnet und Bierflaschen verteilen lassen, es wurde auch Schnaps aus einem Feuerlöscher ins Publikum gespritzt. Die Band kämpft schon lange auch gegen die AfD, die das Konzert in Spandau im Vorfeld hatte verbieten lassen wollen. (dpa/jW)

Mehr aus: Feuilleton