Oppositionspolitiker in Ruanda getötet
Kigali. In der Nacht zum Dienstag ist in Ruanda der Oppositionspolitiker Syridio Dusabumuremyi, nationaler Koordinator der FDU-Inkingi-Partei, getötet worden. Nach Polizeiangaben wurde er mit Messerstichen niedergestreckt, zwei Verdächtige seien festgenommen worden.
Die Vorsitzende der Oppositionspartei, Victoire Ingabire, hält das Verbrechen für politisch motiviert. »Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Tötungen und das Verschwinden unserer Parteimitglieder politisch motiviert ist«, sagte sie der Deutschen Presseagentur am Dienstag. Ihre FDU-Inkingi-Partei ist eine offiziell nicht registrierte Koalition von Oppositionsparteien.
Auch in anderen Fällen vermutete die Partei politischen Mord: Im März wurde der parteinahe Anselme Mutuyimana tot aufgefunden, seit Juli wird das Parteimitglied Eugene Ndereyimana vermisst, wie die US-Nachrichtenagentur AP berichtete. Im Oktober 2018 verschwand zudem der Vizepräsident der FDU-Inkingi-Partei, Boniface Twagirimana, aus einem Hochsicherheitsgefängnis, in dem er nach einem Transfer aus einer anderen Einrichtung fünf Tage lang festgehalten worden war.
Fünfundzwanzig Jahre nach einem Völkermord, bei dem schätzungsweise 800.000 Tutsis und gemäßigte Hutus getötet wurden, hat der ruandische Präsident Paul Kagame viel internationale Anerkennung dafür erhalten, das Land befriedet und wirtschaftlich vorangebracht zu haben. Menschenrechtsgruppen werfen Kagame indes immer wieder Übergriffe, die Gängelung unabhängiger Medien und die Unterdrückung der politischen Opposition vor. (dpa/jW)
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