Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
19.07.2019, 19:45:37 / Inland

»Exzellenzuniversitäten«: Aufbau West

Na dann Prost! Der Rektor der TU Dresden Hans Müller-Steinhagen
Na dann Prost! Der Rektor der TU Dresden Hans Müller-Steinhagen feiert die gesicherte »Exzellenz«

Bonn. Elf deutsche Universitäten und Universitätsverbünde dürfen künftig den Titel »Exzellenzuniversität« tragen. Ein Gremium aus Wissenschaft und Politik verkündete am Freitag in Bonn nach einem langen Prüfungsverfahren seine Auswahl. Der Titel geht einher mit zusätzlichen staatlichen Fördermitteln von jeweils zehn bis 28 Millionen Euro im Jahr. Auf diese können sich freuen: Die Rheinisch-Westfälische Technische Universität Aachen, der Berliner Verbund aus Freier Universität, Humboldt-Universität und Technischer Universität, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Technische Universität Dresden, die Universität Hamburg, die Universität Heidelberg, das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Konstanz, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Technische Universität München und die Eberhard Karls Universität Tübingen. Ostdeutsche Universitäten kamen damit auffällig schlecht weg.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte der dpa am Freitag, die Exzellenzuniversitäten seien herausragende Botschafter der Wissenschaft in Deutschland und der Welt und machten universitäre Spitzenforschung international sichtbarer. Die hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Nicole Gohlke, kritisierte, dass durch den Exzellenzwettbewerb eine große Stärke des deutschen Hochschulwesens ausgehöhlt werde, nämlich seine »hohe Qualität in der Breite«.

Gestartet wurde der Wettbewerb vor mehr als zehn Jahren, unter anderem um den internationalen Ruf und das Image der deutschen Unis aufzupolieren. Inzwischen gab es mehrere Runden. Der Exzellenzstatus wurde den Hochschulen dabei jeweils befristet verliehen. Das ändert sich jetzt. Die gekürten Hochschulen können den Titel dauerhaft tragen, müssen aber alle sieben Jahre nachweisen, dass sie die entsprechenden Förderbedingungen noch erfüllen. (dpa/jW)