Erdogan: Ägyptens Ex-Präsident Mursi wurde umgebracht
Istanbul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Vorwurf erhoben, der frühere ägyptische Staatschef Mohammed Mursi sei umgebracht worden. Mursi sei nicht eines natürlichen Todes gestorben, sondern getötet worden, sagte Erdogan am Mittwoch in Istanbul. Die Türkei werde alles tun, um Ägypten vor internationale Gerichte zu bringen.
Der 67 Jahre alte Mursi war am Montag während einer Gerichtsverhandlung ohnmächtig zusammengebrochen und danach gestorben. Lokale Medien berichteten unter Berufung auf medizinische Kreise, der frühere Präsident habe einen Herzinfarkt erlitten. Menschenrechtler führten seinen Tod auf die schlechten Bedingungen während seiner rund sechsjährigen Haft zurück. Laut einem Bericht des britischen Independent lag Mursi in einem Käfig im Gerichtssaal mehr als 20 Minuten zusammengesackt am Boden, ehe Ärzte ihn abtransportierten.
Mursi war 2012 als erster frei gewählter Präsident des Landes an die Macht gekommen und nach Protesten im Juli 2013 vom Militär gestürzt worden. Er gehörte den islamistischen Muslimbrüdern an, die heute in Ägypten verboten sind, zur Türkei jedoch gute Kontakte pflegen. (dpa/jW)
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