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Online Extra
28.05.2019, 20:25:09 / Aktion
Urania Berlin

750 Besucher bei Solidaritätsveranstaltung für Venezuela

Von jW
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Mehr als 750 Besucher in Solidarität mit Venezuela

Sebastian Carlens, stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung junge Welt, begrüßte im Namen des breiten Bündnisses, dass die Veranstaltung »Hände weg von Venezuela. Solidarität mit den progressiven Kräften Lateinamerikas« auf die Beine gestellt hat, mehr als 750 Gäste in der »Urania« in Berlin. Aktueller Anlass für das Zusammenkommen sei, dass am selben Tag Bundesaußenminister Heiko Maas zu einer Lateinamerika-Konferenz geladen hatte – der venezolanische Außenminister gehörte explizit nicht zu seinen Gästen.

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Carolus Wimmer

Erster Redner war Carolus Wimmer, Internationaler Sekretär der KP Venezuelas und Abgeordneter des Lateinamerikanischen Parlaments. Gegen die falschen Nachrichten, die in der BRD verbreitet werden und die venezolanische Regierung unter Präsident Nicolas Maduro diffamieren soll, sei die Veranstaltung gerichtet, sagte Wimmer. Er erinnerte die Gäste daran, dass die US-Außenpolitik mit der Monroe-Doktrin (»Amerika den Amerikanern«) seit fast 200 Jahren den gesamten Kontinent als ihre Einflusszone beanspruche. Der Klassenkampf in Lateinamerika sei alltägliche Erfahrung der Menschen. Er machte auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufmerksam, die aus dem Übergang von Kapitalismus zum Sozialismus entstehen und die auch in Venezuela zu beobachten sind. Aber was Positives erreicht wurde, muss verteidigt werden. Die Bevölkerung unterstütze den legalen Präsidenten Maduro und die neuen Möglichkeiten der partizipativen Demokratie in dem Land. Alles andere seien Falschnachrichten. Die Institutionen sind stabil. Zudem würden mehr als 140 Länder die Regierung von Maduro anerkennen, u. a. Russland und China. Zum Abschluss seines Vortrages wies er noch einmal auf die solidarische Bedeutung hin, die die Veranstaltung in der Urania habe. Veranstaltungen wie dies hätten verhindert, dass die USA bislang militärisch intervenierten. Dafür bedankte sich Wimmer bei den Anwesenden. Aber er betonte auch die eigene Verantwortung, zu zeigen, dass eine bessere Welt möglich ist.

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Sängerin Cecilia Todd spielte traditionelle venezolanische Lieder

Es folgte der Journalist und Publizist Hernando Calvo Ospina. Der gebürtige Kolumbianer lebt in Frankreich und arbeitet vor allem zu Lateinamerika. Er betonte, dass der »Narkoparamilitarismus« aus Kolumbien heute auch eine Bedrohung für Venezuela sei. Hinter der US-Bedrohung stelle der Paramilitarismus die zweitgrößte Gefahr für Venezuela dar, er sei Mittel der Repression gegen das Volk, finanziert durch dreckiges Geld. Als verlängerter Arm der Armee, des Staates, erledige der Paramilitarismus die schmutzige Arbeit der Mächtigen und sei von Anfang an gegen die sozialen Errungenschaften in Lateinamerika gerichtet gewesen – gegen Nicaragua, Kuba und später die kolumbianischen Guerillabewegungen. Ospina erinnerte daran, dass es neun offizielle US-Militärbasen in Kolumbien, d. h. das Land sei selbst auch besetzt. Nach dem Friedensabschluss mit der linken Guerilla FARC seien die Paramilitärs sofort in die frei gewordenen Gebiete geströmt, u. a. die Grenzregion zu Venezuela. »Wir können nicht zulassen, dass der Paramilitarismus die Grenzregionen kontrolliert und zum Glück gibt es noch Guerillaorganisationen«, sagte Ospina. Die venezolanische Regierung müsse ihre Grenze zu Kolumbien daher schützen. Venezuelas sei wegen dem Öl die Krone für den US-Imperialismus, Kuba sei das Juwel in der Krone. Daher müsse die bolivarische Revolution verteidigt werden.

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Gesprächsrunde: Andrej Hunko (DIe Linke), André Scheer (junge Welt), Gerhard Mertschenk (Alexander-von-Humboldt-Gesellschaft) und Patrik Köbele (DKP)

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