Argentinien: Expräsidentin Fernández de Kirchner vor Gericht
Buenos Aires. Argentiniens Expräsidentin Cristina Fernández de Kirchner steht erstmals als Angeklagte vor Gericht in einem Prozess wegen Korruption. Am Dienstag begann in Buenos Aires ein Verfahren gegen die ehemalige Staatschefin (2007–2015). Sie ist angeklagt, während ihrer Amtszeit 51 öffentliche Bauaufträge in der Provinz Santa Cruz an einen einzigen Unternehmer zu überhöhten Preisen vergeben zu haben. Mitangeklagt sind der ehemalige Planungsminister Julio De Vido und mehrere weitere ehemalige Funktionäre der Kirchner-Regierung, die sich seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft befinden.
Cristina Kirchner (66) bezeichnete die Anklage am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter als »politische Verfolgung«. Der Prozess fällt mit dem Beginn der Wahlkampagne in Argentinien zusammen. Die linksgerichtete Politikerin hat am Samstag ihre Bewerbung für das Amt der Vizepräsidentin bekanntgegeben. Der konservative Staatschef Mauricio Macri stellt sich bei der Abstimmung am 23. Oktober zur Wiederwahl. Gegen die Expräsidentin laufen acht weitere Verfahren, die meisten wegen Korruptionsvorwürfen. Ein Urteil in dem aktuellen Prozess wird erst für 2020 erwartet. (dpa/jW)
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