Papst erlässt Gesetz gegen Kindesmissbrauch
Vatikanstadt. Wenn sonst nichts wirkt, dann wirkt bestimmt ein Gesetz. Um der grassierenden Unzucht mit Minderjährigen unter seinen Hirten vorzubeugen, hat Papst Franziskus am Freitag ein umfassendes Gesetz für den Vatikanstaat erlassen. Es verpflichtet jeden, der von einem Missbrauchsfall erfährt, diesen sofort zu melden. Ansonsten drohen Geld- oder Haftstrafen. In einem Schreiben des Papstes heißt es, jeder sei in der Verantwortung, »ein sicheres Umfeld für Kinder und andere verletzliche Personen« zu schaffen.
Die neuen Regeln sehen vor, dass Mitarbeiter, die Kinder missbrauchen, ihren Posten verlieren. Für die Taten gilt eine Verjährungsfrist von 20 Jahren, die erst mit dem 18. Lebensjahr des Opfers beginnt. Außerdem schreibt das Gesetz Präventionsschulungen für Mitarbeiter und Hilfsangebote für Opfer und ihre Angehörigen vor. Das neue Gesetz gilt für Mitglieder des Vatikanstaats und der Kurie, also der Verwaltung der katholischen Kirche. Auch Diplomaten, die den Vatikan im Ausland vertreten, fallen unter die Neuregelung. Zwar gab es innerhalb der Kirche auch zuvor schon Vorschriften für den Umgang mit Missbrauchsfällen, für den Vatikan und die Kurie galten sie aber nicht. (AFP/jW)
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