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Aus: Ausgabe vom 18.01.2019, Seite 3 / Schwerpunkt
Russland

Im Wortlaut: Aus der Erklärung von Sergej Lawrow

Die Weltlage bleibt kompliziert. Das Konfliktpotential ist im letzten Jahr gestiegen. Das liegt in erster Linie an dem beharrlichen Unwillen der westlichen Länder unter der Führung der USA, die Realitäten der sich objektiv herausbildenden multipolaren Welt zur Kenntnis zu nehmen. Hinzu kommt, dass sie weiterhin mit Hilfe gewaltsamer, wirtschaftlicher und propagandistischer Mittel dem Rest der Welt ihren Willen aufzwingen wollen. (…)

Alarm schlagen muss man auch angesichts der Bestrebungen, außerhalb internationaler Strukturen verschiedene nicht konsensfähige Initiativen voranzutreiben und insgeheim »im kleinen Kreis« besprochene Entscheidungen als Auffassung der internationalen Gemeinschaft auszugeben. Auch das unilaterale Vorgehen Washingtons gibt keinen Anlass zu mehr Optimismus. Es ist darauf gerichtet, die wichtigsten völkerrechtlichen Instrumente zur Sicherung der strategischen Stabilität abzuwracken. (…) All dies führt dazu, dass das Vertrauen immer weiter abnimmt und das außenpolitische Denken sich immer weiter militarisiert.

Unter diesen Bedingungen haben wir im vergangenen Jahr unseren Kurs fortgesetzt, der sich am Schutz der nationalen Interessen der Russländischen Föderation orientiert. Wir haben an der Verstärkung positiver Tendenzen auf internationaler Ebene mitgewirkt, an der Suche nach kollektiven und auf dem Völkerrecht beruhenden Lösungen für Probleme, die alle Staaten gleichermaßen betreffen. Wir waren, unter dem Strich, bemüht, an der Herstellung einer gerechteren, demokratischeren und repräsentativeren multipolaren Weltordnung mitzuarbeiten, wie sie sich aus den objektiven Anforderungen der heutigen Realität ergibt.

Übersetzung: Reinhard Lauterbach

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