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Aus: Ausgabe vom 23.11.2015, Seite 16 / Sport

Faustball: Stärke über die Schnur

Von Klaus Weise

Buenos Aires. Die deutschen Faustballer haben am Wochenende im zentralargentinischen Villa General Belgrano ihren Weltmeistertitel verteidigt. 1.800 Zuschauer verfolgten das Finale gegen die Schweiz in dem Ort, der etwa 10.000 Einwohner zählt und in der Vergangenheit wiederholt als Mekka von Altnazis beschrieben wurde, weil sich dort Überlebende des im Zweiten Weltkrieg vor Montevideo versenkten Kriegsschiffes »Graf Spee« angesiedelt hatten. Von Belegen für diesen üblen Verdacht blieb das Championat erfreulicherweise verschont. Die Schützlinge von Bundestrainer Olaf Neuenfeld demonstrierten im Turnierverlauf eine Überlegenheit, die auch in der Geschichte dieser bei Laien, wenn überhaupt, als »Ball über die Schnur« bekannten Sportart ihresgleichen sucht. Sie blieben in allen acht Partien ohne Satzverlust, gewannen auch das Endspiel gegen die Schweiz souverän mit 4:0 (11:5, 11:2, 11:4, 11:8). »So ein starkes Team wie dieses deutsche habe ich noch nie gesehen«, meinte der Schweizer Coach Oliver Lang im Anschluss. Auch Bundestrainer Neuenfeld griff zu Superlativen: »Das war eine unfassbare Leistung über vier Sätze. Wohl die stärkste, die diese Mannschaft jemals gezeigt hat.« Jeder seiner Akteure, allesamt Amateure reinsten Wassers, habe »für den anderen gearbeitet«. WM-Bronze in der komplexen Sportart, die Elemente von Volley- und Handball kombiniert und Athletik, Tempo, Schlaghärte, Kondition sowie Vorausdenken von Spielzügen erfordert, gewann Österreich mit einem 4:1 gegen Brasilien.

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