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Aus: Ausgabe vom 03.11.2012, Seite 16 / Aktion

FDJ-Pamphlet für den Papierkorb?

Ökonomische Situation
Die ökonomische Lage bei der jungen Welt ist dramatisch. Erfreulicherweise beschäftigt das nicht nur die Mitarbeitenden von Verlag und Redak­tion, sondern auch unsere Leserinnen und Leser.

Politaktivisten mit sehr unterschiedlichem Organisationshintergrund von Antifa bis Privatisierungsgegner werben in ihren Kreisen für Abonnements und damit für den Erhalt der Zeitung. Das ist gut so, denn um dauerhaft ohne große Verluste arbeiten zu können, brauchen wir deutlich mehr Abonnements.

Das Interesse für die junge Welt wächst aber nicht nur bei Politaktivisten, das zeigt die Zuschrift eines Arztes aus einer bayrischen Stadt. Er schrieb uns diese Woche: »Ich stamme aus der BRD. 1989/1990 war ich so richtig glücklich/euphorisch, die Heimat wiedervereinigt und die Kriegsgefahr für alle Zeiten gebannt! So dachte ich und viele andere ›Wertkonservative‹ in den ›Alten Ländern‹ auch. Schnell wandelte sich die Euphorie aber in blankes Entsetzen. Zunächst wurde die DDR ohne Rücksicht auf ›unsere Brüder und Schwestern‹ plattgemacht und den Finanzhyänen zum Fraß vorgeworfen. Dann wurde die soziale Marktwirtschaft Schritt für Schritt demontiert, bis wir wieder Manchester-Liberalismus pur hatten, und der Frieden, der wurde auch liquidiert. Wir führen wieder Kolonialkriege. So lebte ich denn im politischen Dauerfrust, sympathisierte mit ATTAC u.a.

Bis ich letztes Jahr zufällig während eines Berlinaufenthaltes in eine Veranstaltung zum OdF-Tag – den ich natürlich nicht kannte – geriet und mir ein Probeexemplar der jungen Welt in die Hand gedrückt wurde. Meiner Sozialisation folgend, wollte ich das ›FDJ-Pamphlet‹ gleich in den nächsten Papiereimer werfen, fand aber Gott sei Dank keinen auf die Schnelle und hab dann auch noch mit dem Lesen begonnen. Das war eine gute Entscheidung. Der Wahlspruch ›Sie lügen wie gedruckt, wir drucken wie sie lügen‹, sagt alles. In dieser Republik, in der Zensur der veröffentlichten Meinung viel subtiler funktioniert als in sogenannten autoritären Regimen, ist die junge Welt die letzte Bastion der Wahrheit! Zudem hat die kritische Begleitung der ›Linken‹ durch die Zeitung auch mein Wahlverhalten nachhaltig verändert. Die Partei, die von mir früher, wenn ich gut drauf war, als ›SED‹, und wenn ich schlechter gelaunt war als ›Partei der Mauermörder‹ bezeichnet wurde, ist nun mal die einzige, die das fordert, was auch ich will: Bundeswehr raus aus Afghanistan und allen anderen Kriegsgebieten, Zerschlagung der Großbanken, Vergesellschaftung von Energieversorgung, Bahn, Post und anderen Versorgungseinrichtungen.

Die junge Welt muß weiter erscheinen; wer mich bekehren konnte, schafft das noch bei vielen anderen unentschlossenen und suchenden Wessis! Dazu will auch ich meinen Anteil leisten. Natürlich werbe ich bei Bekannten und Kollegen. Aber das reicht nicht. Nachdem ich schon Inhaber eines Wochenend-Printabos und eines Onlineabos bin, bestelle ich ein Solidaritätsabo, das ich aber nicht selbst beziehen möchte; vielleicht kann man es dorthin liefern, wo viele Gebrauch davon machen können, zum Beispiel an ein Wohnheim (…). Zudem will ich einen Genossenschaftsanteil zeichnen, einen Antrag lege ich dem Brief bei.«

Es gibt Tausende, die auf diese Entdeckung warten. Gemeinsam mit unseren Leserinnen und Lesern können wir viele davon erreichen. Und so bekommen wir den nötigen Abozuwachs und lösen damit auch unsere ökonomischen Probleme.

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

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