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Aus: Ausgabe vom 28.06.2012, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Kaiser, König, ­Bettelmann

Wenn die globale Erwärmung konstant bleibt, könnten bis zum Jahr 2100 über 80 Prozent der Kaiserpinguine in der Antarktis verschwunden sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Simulationsstudie, in der die Entwicklung der Eisbedeckung rund um den Südpol vorausberechnet wurde. Mit ihrem Rückkgang verlören die Pinguine Brutplätze und Nahrungsgrundlagen, erklären die Forscher im Fachmagazin Global Change Biology. Kaiserpinguine brüten fast nur auf von Meereis bedeckten Flächen, ziehen dort auch ihre Jungen groß. Auswirkungen der Schmelze sind bereits zu beobachten. Zu einer Kolonie auf den antarktischen Dion-Inseln gehörten 1970 mehr als 150 brütende Paare, 1999 waren es noch 20, 2009 war die Kolonie verschwunden. Ausgangsfrage der Studie war, was den verbliebenen Vögeln droht. Modell stand eine große Kolonie in Adélieland (östliche Antarktis), die heute aus etwa 3000 brütenden Paaren besteht. Bei konstanten Treibhausgasemissionen würde die Zahl bis etwa 2040 langsam abnehmen, dann sänke die Eisbedeckung unter einen kritischen Schwellenwert, was zu einem drastischen Rückgang der Population führen würde, auch, weil sich Pinguine vor allem von Fisch, Kalmaren und Krill ernähren. Diese Kleinkrebse fressen Plankton, das unter dem Meereis lebt. (dapd/jW)

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