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Leserbrief zum Artikel Aus für Berliner »Mietendeckel«: Alles muss man selber deckeln vom 16.04.2021:

Staatlicher Würgegriff

Vorgestern hat das Bundesverfassungsgericht den Berliner Mietendeckel für überhöhte Mietforderungen verboten und damit den Weg wieder freigemacht für das von unseren »Volksvertretern« schon lange unterfütterte Wohl der unersättlichen »Investoren«. Deren Investitionen werden stets wohlwollend, manchmal auch insgeheim wohlwollend und nach außen empört begleitet, aus der Volkskasse »unterstützt« und mit Urteilen dieser Art bestärkt. Die zahlreich betroffenen Bürger gehen zu Zehntausenden auf die Straße, da sie sich ihre Wohnungsmieten nicht mehr leisten können und nichts Bezahlbares finden. »Die Immobilienkonzerne freut es. Deutschlands größter Wohnungsverwalter Vonovia konnte am Freitag glanzvolle Wachstumszahlen vorweisen. Konzernchef Rolf Buch offerierte den Aktionären auf der Hauptversammlung eine Steigerung der Dividende um acht Prozent. Der operative Gewinn stieg um mehr als zehn Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Karlsruhe garantiert die Profite«, berichtet die Berliner junge Welt. Und die Bundesregierung? Lehnt sich zurück. Sie kann sich ja aus Steuermitteln unbegrenzt bedienen.
Peter Richartz, Solingen
Veröffentlicht in der jungen Welt am 20.04.2021.
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