Leserbrief zum Artikel Nachruf: Furchtlos und konsequent
vom 29.03.2021:
Unermüdlich, optimistisch, solidarisch
Jedes Wort des Nachrufs, den Arnold Schölzel auf meinen Verdi-Kollegen Gert Julius verfasst hat, möchte ich unterstreichen und hinzufügen, dass der Internationalist Gert sich viele Jahre lang solidarisch auch für politische Gefangene eingesetzt hat. Sehr konkret unterstützte er unsere Arbeit für Mumia Abu-Jamal. Gert sorgte maßgeblich dafür, dass Mumia gemeinsam mit dem Chefredakteur des Rotfuchs, unserem geschätzten Genossen Klaus Steiniger, am 4. Juli 2010 den »Preis für Solidarität und Menschenwürde« verliehen bekam.
In seinem Dankesschreiben an die Festveranstaltung der BüSGM erklärte Mumia: »Gerade heute, am Amerikanischen Unabhängigkeitstag 4. Juli, dürfen wir nicht vergessen, dass die Nation, die sich die Worte ›Unabhängigkeit‹ und ›Freiheit‹ in ihre Gründungsdokumente schrieb, just an dem Tag, als diese Dokumente unterzeichnet und gegenüber der Welt kundgetan wurden, Millionen von Menschen – exakt ein Viertel der Bevölkerung der USA – unter den erniedrigenden Lebensbedingungen der Sklaverei in Unfreiheit hielt.« Und weiter: »Wir haben in Abu Ghraib gesehen, wie es um die Menschenrechte in den USA bestellt ist. Wir sehen im Gefangenen- und Folterlager Guantánamo Bay auf Kuba, was die USA von Menschenrechten halten. Nur wenn sich das Volk einig ist, kann es einem solch pervertierten Verständnis von den Menschenrechten ein Ende bereiten. Ich danke euch vom Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde deshalb ausdrücklich für eure Bemühungen, diesem Tag einen Schritt näher zu kommen!«
Schon im Mai 2002, als US-Präsident George W. Bush von der offiziellen Politik Berlins und der BRD mit militärischen Ehren als Staatsgast empfangen wurde, öffnete Gert uns als Stadtverordneter im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg die Türen zu einem Saal des Rathauses Schöneberg, wo wir an historischem Ort (JFK: »Ich bin ein Berliner«) in einer gut besuchten Veranstaltung nicht nur unseren Protest gegen den unwillkommenen Staatsgast zum Ausdruck bringen konnten, sondern vor allem politische Gefangene der USA wie Mumia Abu-Jamal und Leonard Peltier in Beiträgen zu Wort kamen. Gert war einer jener unermüdlich optimistischen Solidaritätsarbeiter, die diese Welt und die hinter Mauern und Stacheldraht Weggesperrten brauchen. Danke, Gert, deine Zuwendung zu diesen Gefangenen ist unvergessen!
In seinem Dankesschreiben an die Festveranstaltung der BüSGM erklärte Mumia: »Gerade heute, am Amerikanischen Unabhängigkeitstag 4. Juli, dürfen wir nicht vergessen, dass die Nation, die sich die Worte ›Unabhängigkeit‹ und ›Freiheit‹ in ihre Gründungsdokumente schrieb, just an dem Tag, als diese Dokumente unterzeichnet und gegenüber der Welt kundgetan wurden, Millionen von Menschen – exakt ein Viertel der Bevölkerung der USA – unter den erniedrigenden Lebensbedingungen der Sklaverei in Unfreiheit hielt.« Und weiter: »Wir haben in Abu Ghraib gesehen, wie es um die Menschenrechte in den USA bestellt ist. Wir sehen im Gefangenen- und Folterlager Guantánamo Bay auf Kuba, was die USA von Menschenrechten halten. Nur wenn sich das Volk einig ist, kann es einem solch pervertierten Verständnis von den Menschenrechten ein Ende bereiten. Ich danke euch vom Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde deshalb ausdrücklich für eure Bemühungen, diesem Tag einen Schritt näher zu kommen!«
Schon im Mai 2002, als US-Präsident George W. Bush von der offiziellen Politik Berlins und der BRD mit militärischen Ehren als Staatsgast empfangen wurde, öffnete Gert uns als Stadtverordneter im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg die Türen zu einem Saal des Rathauses Schöneberg, wo wir an historischem Ort (JFK: »Ich bin ein Berliner«) in einer gut besuchten Veranstaltung nicht nur unseren Protest gegen den unwillkommenen Staatsgast zum Ausdruck bringen konnten, sondern vor allem politische Gefangene der USA wie Mumia Abu-Jamal und Leonard Peltier in Beiträgen zu Wort kamen. Gert war einer jener unermüdlich optimistischen Solidaritätsarbeiter, die diese Welt und die hinter Mauern und Stacheldraht Weggesperrten brauchen. Danke, Gert, deine Zuwendung zu diesen Gefangenen ist unvergessen!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 29.03.2021.