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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Opfer der Pandemie: Armut als Programm vom 06.03.2021:

Ausgleichs- und Entschädigungsbetrag für Eltern

Ich schätze den durch die junge Welt veröffentlichten Artikel »Armut als Programm« als inhaltlich voll zutreffend und essentiell ein. Essentiell in einer bleiernen Zeit, in der sich alles nur noch um die Manipulation und Ruhigstellung der Bevölkerung dreht. Und nicht nur nebenbei bemerkt finde ich die Unterstellung des Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, die Eltern könnten ihren Kindern kein schulisches Wissen vermitteln, arrogant, weltfremd, bürger- und menschenverachtend. Ist es doch so, dass manche Kinder zu Hause sogar noch besser lernen und motivierter sind, als wenn sie zu manch staatliche Paukern einfahren müssten. Manche schulpflichtigen Kinder, vermutlich sogar die meisten, werden ähnliche und annähernd vergleichbare Lernergebnisse erzielen. Und sicher, die Allerärmsten, welche sich die Grundausstattung der unverzichtbaren, digitalen Technologie gar nicht leisten können, werden dadurch kaum was lernen können. Diese Schieflage gilt es anzuprangern und zu beseitigen. Unbestritten haben die Familien mit schulpflichtigen Kindern unter den Coronamaßnahmen am meisten zu leiden. Durch den Distanzunterricht konnte der Staat Gelder bei seinen Lehrkräften einsparen oder hätte sie de facto einsparen können. Vater Staat hätte nun etwa diese eingesparten Summen an die betroffenen Eltern weiter geben können. Die Eltern hingegen müssen Zusatzkosten durch Verlust an Einkommen und der Organisation sowie der Begleichung der Kinderbetreuung aufbringen. Ausgaben für
Drucker, Laptop und Computer, Papier etc. kommen hinzu. In diesem zwar fiktiven, allerdings notwendigen Ausgleichs- und Entschädigungsbetrag für betroffene Eltern ist zudem eine Entschädigungsleistung für die sicher anzunehmenden erlittenen psychischen Schädigungen bei den Kindern durch die Aneinanderkettung so vieler und so langer Lockdowns enthalten. Auch die Lehrtätigkeit der Eltern ist in diesem pauschalisierten Betrag inbegriffen. Deshalb statt der von der Bundesregierung beschlossenen Almosen unsere Forderung: Jeder Homeschooling-Tag sollte den Eltern mit 50 Euro/Kind aufwandsentschädigt werden. Dieser Betrag ist sicher nicht zu hoch gegriffen. Die in etwa bis dato 80 Heimschulungstage 2020 und 2021, somit rund 4.000 Euro sollten allen Eltern pro ein schulpflichtiges Kind ab 1. Juli 2021 in zehn Monatszahlungen anrechnungsfrei und unbürokratisch ausgezahlt werden. Die aktuell durch die Bundesregierung beschlossenen Coronahilfen sind zwar grundsätzlich ein Ansatz, der allerdings viel zu gering ausgeprägt ist. Da muss deutlich mehr kommen. Um dieser Initiative etwas mehr Nachdruck zu verleihen, soll dieses Schreiben auch als Brandbrief die Parteispitzen, die entsprechende Landesregierung und die Bundesregierung informieren, damit der gut begründeten und längst fälligen finanziellen Entschädigung und Entlastung der betroffenen Familien von Seiten der Politik alsbald nachgekommen werden kann. Wir freuen uns auf eine baldige Reaktion.
Harald Meier, Niedermurach
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