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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Neukölln-Komplex: Die Fehler der anderen vom 23.02.2021:

Nicht nur Fehler der anderen!

Ich frage mich, wie oft und wie lange ich noch darauf aufmerksam machen muss, dass das Naziproblem in Berlin-Neukölln nicht erst seit den Morden und den Brandanschlägen etc. besteht. Ich selbst war mehrfach Zielscheibe der Neonazis in Rudow, auch Adressatin diverser Morddrohungen bereits weit früher, wofür sich offenbar niemand interessiert. Ich denke mal, wenn man gründliche Aufklärung haben möchte, müssen all die vorausgegangenen Naziaktivitäten bis in die achtziger Jahre zurückverfolgt werden, die in den neunziger Jahren schon verstärkt vorkamen. Damals interessierte sich niemand für die Propagandaaktivitäten und ständigen Bedrohungen, auch nicht die Polizei! Überall stieß ich auf »taube« Ohren und musste mir immer wieder zynische Bemerkungen von Polizisten anhören oder Angriffe von den ordnungsliebenden Bürgern abwehren. Offensichtlich ist, da auf all diese Nazidrohungen und Provokationen hin weder seitens der »Zivilgesellschaft« (besonders damals) noch der Polizeibehörden Maßnahmen ergriffen wurden, vielmehr einzelne Polizisten sich auch noch derart ignorant zeigten, war es für diese Ekelnazis eine willkommene Aufforderung, sich zu verstärken. Bekanntlich folgt meist der Drohung die Ausführung der Taten! Letzte Woche im und vor dem Rathaus Neukölln das Gedenken für die Morde in Hanau. Vor anderthalb Jahren entdeckte und übersprayte ich einen riesen Schriftzug »K… vergasen« etc. sowie vier circa 50 Zentimeter große Hakenkreuze im nur etwa 40 Meter entfernten Parkhaus. Und ich erlebe es immer wieder, dass man »abwinkt« und kein weiteres Interesse daran zeigt, wenn ich derartige Dinge anspreche. Meine umfangreiche Dokumentation belegt einen Großteil der heftigen Neonazi-Propaganda-Delikte in Berlin-Rudow. Allein in etwa fünf Jahren mehr als 3.000 Fotos und Sticker. Die Presse ist offenbar immer nur an meinen Putzaktionen interessiert, nicht aber an den Funden selbst. Das ist aber nun endgültig vorbei!
Irmela Mensah-Schramm