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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel UN-Vertrag für Atomwaffenverbot: Berlin beharrt auf Bombe vom 22.01.2021:

Krieg gegen die Russen

Im Coronasupergau (»Uns ist das Ding entglitten«-Merkel) und der Nawalny-Schmierenkomödie ist eine entlarvende außenpolitische Entscheidung des Wertewestens der Öffentlichkeit vorenthalten worden: Die NATO hat das Verbot von Atomwaffen kollektiv abgelehnt. »Mit Russland muss aus einer Position der Stärke heraus verhandelt werden. Das war schon immer eine gute Tradition deutscher Außenpolitik« (Annegret Kramp-Karrenbauer im Bundestag, November 2020). Dazu braucht man Atomwaffen, weil der Russe ja immer vor der Tür steht. Es schert überhaupt nicht, dass Artikel 26 des Grundgesetzes das Verbot von Angriffskriegen und der Lieferung von Waffen in Krisengebiete festlegt. Dabei stehen die Grünen mit Baerbock und der Böll-Stiftung fest an der Seite von Maas (der nichts vom Atomwaffenverbot hält) und der transatlantischen Kriegstreiber. Atombomben sind wohl sauberer als Atomkraftwerke, und umweltvernichtendes Frackinggas aus den USA ist allemal umweltfreundlicher als Diktatorengas. Was ist nur aus der Sonnenblümchenpartei geworden? Verdächtig wurde es mir, als der Turnschuhminister (dessen erste Amtshandlung in Berlin war, die Beteiligung von ostdeutschen Firmen bei der Einrichtung seines Büros zu untersagen) deutsche Soldaten zur Verteidigung westlicher Werte an den Hindukusch schickte (die CDU hatte bekanntlich im Bundestag dagegen gestimmt), die in Zinksärgen oder mit psychischen Störungen nach Hause zurück kamen. Als Heilmittel gegen Kriegsbeschlüsse fand ich den Vorschlag im Netz, Befürworter von Angriffskriegen in fremden Ländern für mindestens einen Monat ins Praktikum an die Front zu kommandieren. Die Wünsche der kaiserlichen Soldaten in Remarques »Im Westen nichts Neues« im Trommelfeuer an der Somme waren wesentlich radikaler: Sie wollten im Sportstadium auf der Tribüne zusehen, wie die Minister beider Seiten in Turnhosen mit Knüppeln den Konflikt austragen würden. Mit dem letzten Überlebenden stände dann der Sieger fest. Dieses Verfahren würde Regierungen, die Kriege vom Zaun brechen wollen, zum Überlegen zwingen.
Gerd Machalett, Siedenbollentin
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