Leserbrief zum Artikel Kommentar: Pandemie als Geschäft
vom 23.01.2021:
Konzerne enteignen
Impfen für den Profit: wann, wenn nicht jetzt, systemrelevante Konzerne vergesellschaften? Minister und solche, die es werden wollen, haben es uns mit Beginn der Coronakrise verkündet: Es gibt systemrelevante Berufe in unserer Gesellschaft, und sie haben gleich einige aufgezählt: Pflegekräfte, medizinisches Personal, Busfahrer, Zugführer und andere. Demzufolge existiert auch das Gegenteil, oder? Wer könnte das sein? Vorstandsvorsitzende von Konzernen, Aufsichtsräte eben dieser Einrichtungen, Großaktionäre etc.? Jene vor allen Dingen, die weitere Milliardengewinne in ihre ohnehin prallen Geldsäcke füllen können. Eine »Panorama«-Sendung vom 21. Januar 2021, »Corona: Wem gehört der Impfstoff?« (ARD-Mediathek), hat verdeutlicht: Mit Steuergeldern geförderte Produkte ermöglichen Riesengewinne für die jeweiligen Konzerne, belassen ihnen das Recht zu entscheiden, welche Liefermengen wohin gehen (und wohin nicht!), und die entsprechenden Verträge bleiben geheim – damit niemand erfährt, was die Hersteller an einer Dosis verdienen. Deshalb: Den Anfang mit Pharmakonzernen machen. Der »Panorama«-Beitrag verdeutlicht: Geforscht, entwickelt und produziert wird, wenn das Ergebnis Profite verspricht. Nebenbei: Einen Großteil der Entwicklungskosten zahlen wir Steuerpflichtigen, ohne es zu wissen (»Demokratie spezial«).
Nicht umsonst (im doppelten Wortsinne!) machen uns Wirtschaft und Politik in unserem Lande unablässig weis, dass Betriebe gegründet würden, um Arbeitsplätze zu schaffen. Tatsächlich gründet kein Mensch im Kapitalismus deswegen irgendeinen Betrieb. Das Motiv lautet »Profite«, Arbeitsplätze bedeuten nicht mehr als ein Nebenprodukt bei der Verwirklichung dieses Prinzips.
Vergesellschaftung sollte allerdings nicht bei Pharmakonzernen haltmachen, weitere Spitzenprofiteure stehen bereit:
Energiekonzerne, Lebensmittelkonzerne, Krankenhauskonzerne, Agrarkonzerne, Versicherungskonzerne (sollte ich welche vergessen haben, bitte hinzufügen!) – ohne Zweifel alles systemrelevante »Institutionen« – relevant für welches System, lautet hier die naheliegende Frage …
Nicht umsonst (im doppelten Wortsinne!) machen uns Wirtschaft und Politik in unserem Lande unablässig weis, dass Betriebe gegründet würden, um Arbeitsplätze zu schaffen. Tatsächlich gründet kein Mensch im Kapitalismus deswegen irgendeinen Betrieb. Das Motiv lautet »Profite«, Arbeitsplätze bedeuten nicht mehr als ein Nebenprodukt bei der Verwirklichung dieses Prinzips.
Vergesellschaftung sollte allerdings nicht bei Pharmakonzernen haltmachen, weitere Spitzenprofiteure stehen bereit:
Energiekonzerne, Lebensmittelkonzerne, Krankenhauskonzerne, Agrarkonzerne, Versicherungskonzerne (sollte ich welche vergessen haben, bitte hinzufügen!) – ohne Zweifel alles systemrelevante »Institutionen« – relevant für welches System, lautet hier die naheliegende Frage …
Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.01.2021.