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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Prozess der Verrohung vom 08.01.2021:

Nichts Neues aus Washington

Das alles kennen wir doch bereits: Maidan in Kiew, Tbilissi. Der Parlamentsbesetzer Juan Guaidó wurde danach sofort von den USA und der Bundesregierung als »Präsident« Venezuelas anerkannt. Die USA unterstützten Parlamentsbesetzungen in zahlreichen Ländern. Anfang der 1990er Jahre ließ der bis zum Schluss vom Westen massiv unterstützte russische Präsident Boris Jelzin nach persönlicher Anwesenheit und Absprache in der US-amerikanischen Botschaft das russische Parlament mit Panzern beschießen, weil das Parlament nicht so abstimmte, wie Jelzin und die USA es wollten. Die Fassade des Parlaments wurde nahezu völlig zerstört. Ein Teil der Abgeordneten flüchtete, ein anderer Teil wurde verhaftet. Es gab 187 Tote sowie 437 Verletzte. Die US-amerikanische Presse jubelte. Jelzin blieb nicht nur im Amt. Es wurde für den Brecher der Verfassung im Eilverfahren eine neue Verfassung speziell auf ihn zugeschnitten. Der Wahlkampf 1996 wurde unter massiver Einmischung des Westens (Finanzierung durch die USA) knapp für Jelzin entschieden. Ein Präsident, der die russische Verfassung brach, wurde also viele Jahre vom Westen hofiert. Wenn Trump jetzt (theoretisch) unter Finanzierung durch Russland noch mit Gewalt einige Jahre im Amt bliebe und sich selbst eine neue amerikanische Verfassung schreiben würde, täte er ja dann selbst nur das, was die USA und auch die Mainstreampresse in Deutschland schon immer für gut hielten. Wegen dieser doppelten Standards hat der Westen moralisch vollkommen abgewirtschaftet.
Fred Buttkewitz, Ulan-Ude
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